„language matters – Zum Umgang mit Hass-Sprache in Geschichte und Gegenwart“

Das DZOK möchte junge Menschen befähigen, demokratiefeindliche und menschenverachtende Sprache in Geschichte und Gegenwart zu erkennen, sie kritisch in Frage zu stellen und Gegenpositionen zu entwickeln. Das Projekt „language matters“ schafft Räume, um sich aktiv mit den Folgen menschenverachtender Sprache für die Betroffenen auseinanderzusetzen und sich in einem respektvollen Umgang in einer wertschätzenden Diskussionskultur zu üben. Die Lernangebote richten sich an Menschen in Schule und Berufsausbildung, an Lehramtsstudierende und internationale Jugendgruppen.

Die Formate reichen vom 45-minütigen Unterrichtsmodul über 3-Stunden-Workshops bis zum Mehrtages-Projekt. Sie können sowohl in der KZ-Gedenkstätte Oberer Kuhberg als auch im Lernumfeld der Gruppen oder digital realisiert werden. Eine Ausstellung und didaktische Materialien zum Thema bieten Vertiefungsmöglichkeiten.

Führungen, Workshops und Projekttage in der KZ-Gedenkstätte

Ausgangspunkt ist die KZ-Gedenkstätte als ehemaliger Ort der Verfolgung politischer Gegner zu Beginn der NS-Diktatur. Junge Menschen lernen hier, wie die Sprache der Nationalsozialisten in offenen Terror umschlug und wie stark die Stigmatisierung als „Volksverräter“ auch nach 1945 weiterwirkte. Der Besuch dauert in der Regel drei Stunden und besteht aus drei Teilen: Einem themenspezifischen Rundgang, einer individuellen Quellenanalyse und der Reflexion im Plenum. Aktivierende und dialogorientierte Workshops zum Gegenwartstransfer machen die Verlängerung des Besuchs auf einen Tag möglich, auch in digitaler Form oder in Kombination mit der Ausstellung „Man wird ja wohl noch sagen dürfen…“ und der didaktischen Handreichung.

Sonderausstellung und Wanderausstellung

Die Ausstellung „‚Man wird ja wohl noch sagen dürfen…‘: Zum Umgang mit demokratiefeindlicher und menschenverachtender Sprache“ thematisiert acht Schlüsselbegriffe zum Thema, u.a. „Volk“, „Heimat“, „Widerstand“, „Lügenpresse“. Sie zeigt deren Verwendung in Geschichte und Gegenwart und stellt Interventionsmöglichkeiten gegen den Gebrauch menschenverachtender Sprache vor. Die Ausstellung ist bis 2022 als Sonderausstellung in der Gedenkstätte zu besichtigen. Sie kann zudem als Wanderausstellung entliehen werden. In diesem Rahmen bietet das DZOK auch Workshops an und unterstützt bei der Erarbeitung eigener pädagogischer Angebote – digital und analog.

Didaktische Handreichung

Die 80-seitige Publikation „Man wird ja wohl noch sagen dürfen…“ ermöglicht die Auseinandersetzung mit demokratiefeindlicher und menschenverachtender Sprache anhand der Themenfelder Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus in Geschichte und Gegenwart. Die enthaltenen Arbeitsbögen mit historischem und aktuellem Bezug bieten eine Vielzahl multiperspektivischer Quellen.

Zu den Arbeitsbögen:

  • Geeignet für Jugendliche ab 15 Jahren
  • In den Fächer Deutsch, Geschichte, Gemeinschaftskunde und Ethik einsetzbar
  • Aufgabenstellungen in zwei verschiedenen Niveaustufen zur Auswahl
  • Bearbeitungszeit der Arbeitsbögen: 45 bzw. 90 Minuten

Informationen zu den Arbeitsbögen und zum historischen Hintergrund erleichtern die Vor- und Nachbereitung. Ein Kapitel stellt Konzept und Inhalt der Wanderausstellung sowie Empfehlungen zur Nutzung vor.

Die Materialien richten sich an Lehrkräfte und Dozent*innen sowie an Multiplikator*innen in außerschulischen Bildungseinrichtungen.

Anmeldung und Kosten

Anmeldung

  • Absprachen zu Workshops oder Projekttagen: vier bis sechs Wochen vor dem möglichen Termin
  • Ansprechpartnerin: Silke Maurmaier

Kosten

    • 2-stündiges Angebot: 40 €
    • Halbtagesworkshop: 50 €
    • Projekttag: 100 €

Gefördert durch