„Man kann immer an einem Fluss sitzen“ - Ann Dorzback: Ein jüdisches Leben

Die letzten Zeitzeug*innen zur Geschichte des Nationalsozialismus sind nahezu verstummt. Eine Ausnahme ist die nunmehr 100-jährige Jüdin Ann Dorzback, die 1921 als Anneliese Wallersteiner in Ulm geboren wurde und 1939 aus ihrer Heimatstadt über Großbritannien in die Vereinigten Staaten floh. Bis heute engagiert sie sich als Zeitzeugin gegen Antisemitismus und pflegt Kontakte zu ihrer alten Heimatstadt. 2021 wurde Ann Dorzback mit der Bürgermedaille der Stadt Ulm ausgezeichnet. Ihre Lebensgeschichte steht im Mittelpunkt des 30-minütigen Films von Sibylle Tiedemann.

Der Film beleuchtet das Leben der Familie Wallersteiner im Ulm der 1920er/30er Jahre und skizziert die Ereignisse, die nach 1933 erst in die soziale Ausgrenzung und 1939 zur Flucht aus Deutschland sowie zum schwierigen Neuaufbau ihrer Existenz in den USA führten.

Er zeigt anschaulich, wie sich die Verfolgung im Nationalsozialismus auf junge Jüd*innen in Ulm auswirkte und lädt zur Diskussion ein über die Bedeutung von Heimat(verlust) für die Bewahrung von Identität.

Der Film verknüpft anschaulich lebensgeschichtliche Erzählungen mit historischen und aktuellen Film- und Tondokumenten. Er richtet sich an Ulmer*innen jeden Alters und ist zum Einsatz für alle Schulformen geeignet. Das DZOK berät Lehrer*innen hierzu gerne hierzu, etwa zum Einsatz kontextualisierender Quellen, einer vertieften Filmanalyse oder einer Spurensuche in der Stadt. Zur Einführung empfehlen sich die Informationen zum Film mit Hinweisen zum Einsatz und einer Kurzbiografie zu Ann Dorzback.

Das Filmprojekt wurde gefördert durch:

Unser Dank gilt den Fördernden, sowie der großzügigen Spende einer Ulmer Bürgerin für die Unterstützung des Filmprojekts.