Die Gedenkstätte - ihre Geschichte – ihre Zukunft
Für die Lagergemeinschaft, in der sich ehemalige Häftlinge der KZ Heuberg, Kuhberg und Welzheim 1948 zusammenschließen, steht zunächst das Ringen um Entschädigung für die Opfer von NS-Verbrechen im Vordergrund sowie der Versuch, die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen. Das 1971 gebildete Kuratorium und der daraus 1977 hervorgegangene Verein führen die Tradition des Gedenkens und Erinnerns fort. In der Gedenkstätte wird das historische Geschehen am aktuellen Ort mit Hilfe konkreter Beispiele dokumentiert. Mehr und mehr tritt dabei der pädagogische Auftrag in den Vordergrund. Neben der Vermittlung geschichtlicher Kenntnisse geht es darum, aus dem historischen Modell Lehren zu ziehen sowie politische Sensibilität für Gegenwart und Zukunft zu wecken. Die letzte Themeninsel stellt die Geschichte der Gedenkstätte bis in die Gegenwart hinein dar.
Sie spiegelt damit die sich allmählich verändernde Art, wie in der lokalen Öffentlichkeit mit Gedenken und Erinnerung umgegangen wird. Dabei ist jedem der vergangenen Jahrzehnte eine Stele gewidmet. Die wichtigsten Ereignisse sind in einer Chronologie zusammengefasst und mit Fotos und Dokumenten belegt.
Die der Rezeptionsgeschichte gewidmete Themeninsel 8 greift das Motiv des Ulmer Rathauses wieder auf, das im Zusammenhang mit der Machtübernahme in Themeninsel 1 zu sehen ist, und stellt damit wieder den Bezug zum kommunalen Geschehen her. Dieses Bild verbindet sich mit dem einer Demonstration vom 8. Mai 1966, in der ein Transparent „Nie wieder KZ Oberer Kuhberg“ mitgeführt wird und benennt damit den moralischen Imperativ, welcher der Gedenkstättenarbeit zu Grunde liegt.