17. November 2025 19:00 Uhr - 21:00 Uhr
EinsteinHaus, Club Orange
Das Kino ab den 1960er Jahren wurde in der Bundesrepublik und der DDR auf sehr unterschiedliche Weise zum Ort der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. War das Kino moralische Anstalt oder Ort schwelgerischer NS-Nostalgie? Die ersten Filme über Konzentrationslager zeigten, wie unterschiedlich Erinnerungspolitik filmisch gestaltet werden konnte. In den folgenden Jahrzehnten verschoben brutale Gewaltinszenierungen immer wieder die Grenzen der Darstellbarkeit.
Mit filmischen Meilensteinen wie Holocaust, Shoah oder Schindlers Liste veränderten sich die Bilder der Geschichte, sie wurden komplexer, vielstimmiger und kontroverser diskutiert. Dabei entstanden neue Tabus, während alte Mythen fortgeschrieben oder infrage gestellt wurden. Bis heute bleibt offen, welche dieser Bilder und Erzählungen sich in unserem kollektiven Gedächtnis verfestigt haben – und welche wir vielleicht nie wieder loswerden.
Im zweiten Teil der gemeinsam von DZOK und vh gestalteten Reihe »Der Nationalsozialismus im Film« zeigt Dr. Sonja M. Schultz, Autorin, Filmjournalistin und -wissenschaftlerin, anhand von beispielhaften Auszügen, wie sich das deutsche Kino ab den 1960er Jahren bis in die 2000er Jahre mit der nationalsozialistischen Vergangenheit auseinandergesetzt hat.
Die Veranstaltung findet hybrid statt. Dr. Sonja Schultz wird aus Berlin zugeschaltet.
Der Eintritt kostet 8,50 €, ermäßigt 5,-€
