Appellplatz

Die Häftlinge mussten auf der einzigen größeren, halbwegs ebenerdigen Innenfläche des Forts zum Appell antreten. Der Platz war zu Lagerzeiten ein unwegsames Gelände, das wenig mit einem Kasernenhof gemein hatte. Die Wege zum Platz mussten die Häftlinge erst anlegen. Bei Regen verwandelte sich die Fläche in ein Matsch- und Schlammfeld. Hier mussten die Häftlinge bei jedem Wetter, auch bei sengender Hitze oder klirrender Kälte, über Stunden strammstehen. Es gab Morgen-, Abend-, Kleider-, Straf- und Zählappelle, die willkürlich zu jeder Tages- und Nachtzeit angesetzt wurden.

Der Appellplatz steht sinnbildlich für die Ziele der KZ-Haft: Die „Umerziehung“ kritischer Köpfe im nationalsozialistischen Sinn, das Brechen der individuellen Persönlichkeit durch die erzwungene Unterordnung unter die Lagerleitung. Die Appelle wurden in Verbindung mit „Scheinerschießungen“ an der Rückseite der Kommandantur zu Demonstrationen absoluter Macht.

Blick vom Appellplatz auf das Kommandanturgebäude, an dessen Rückseite die Häftlinge durch Scheinerschießungen und andere Gewaltakte terrorisiert wurden, 1934

Fotorundgang zum historischen Ort