Einen Tag vor der Einnahme Ulms durch die US-Armee verließen die führenden Nationalsozialisten fluchtartig die Stadt. Mit der Weiterführung der Geschäfte wurde der Leiter der Ortspolizei, Polizeirat Hermann Frank beauftragt. Oberbürgermeister Friedrich Foerster, Polizeidirektor Erich Hagenmeyer und NSDAP-Kreisleiter Wilhelm Maier tauchten getrennt voneinander unter, um sich einer Verhaftung zu entziehen. Die US-Armeeverbände waren zu diesem Zeitpunkt nur wenige Kilometer von Ulm entfernt. Wie viele andere NS-Funktionäre gerieten aber auch Hagenmeyer, Maier und Foerster bald in Gefangenschaft. Friedrich Foerster etwa, der als überzeugter Antisemit und ehemaliger SA-Oberführer eine streng nationalsozialistische Stadtpolitik betrieben hatte, wurde im Mai 1945 verhaftet und blieb bis 1948 interniert. Anschließend kehrte er nach Ulm zurück, arbeitete ab 1950 wieder in einem zivilen Beruf und lebte bis zu seinem Tod zurückgezogen und unbehelligt in der Stadt.