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Ulm vor 80 Jahren: Ehemalige NSDAP-Mitglieder bei der Entschuttung der Stadt

Stadtarchiv Ulm

Stadtarchiv Ulm

Wie viele deutsche Großstädte war Ulm am Ende des Zweiten Weltkrieges stark zerstört. Nach dem Krieg mussten Millionen Kubikmeter Schutt beseitigt werden. Dazu kam, dass die Wasser-, Gas- und Stromversorgung besonders in der Innenstadt zerstört war.

Um die Stadt vom gröbsten Schutt wieder zu befreien, veranlasste die amerikanische Militärregierung, dass ehemalige NSDAP-Parteimitglieder zu Aufräumarbeiten herangezogen werden konnten. Die Trümmerbeseitigung wurde war ihnen als Sühneleistung auferlegt. Wollten sich diese den Aufräumarbeiten entziehen, konnte ihnen beispielsweise die Lebensmittelkarten entzogen werden.

Diese Maßnahmen wurden in Ulm nur wenige Monate durchgeführt. Wilhelm Honold, ein Ulmer Verfolgter und ehemaliger Häftling des KZ Mauthausen, kommentiert im Juli dazu folgendes: „Es ist für uns ehemalige KZ-Insassen empörend zu sehen, wie die Parteigenossen von einstens, die jetzt Samstags und Sonntags zu Aufräumarbeiten eingesetzt sind, in tadellosen Maßanzügen zur Arbeit erscheinen, dort größtenteils herumstehen statt zu arbeiten und über ihr großes Pech, das sie hatten, wehklagen.“

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