Archiv

Das Archiv des DZOK umfasst eine breit angelegte Sammlung zu den frühen Konzentrationslagern in Württemberg und zur NS-Zeit in der Region Ulm/Neu-Ulm. Ein zentraler Sammlungsschwerpunkt liegt auf privaten Nachlässen und Zeitzeug*innenberichten. Die Archivalien können, sofern sie keiner Sperrfrist unterliegen, nach vorheriger Anmeldung eingesehen werden. Das DZOK sammelt nicht nur historische Quellen zur Geschichte des KZ Oberer Kuhberg, sondern auch zu dessen Vorgängerlager Heuberg bei Stetten am Kalten Markt und der „Schutzhaftabteilung“ für weibliche Häftlinge im Gefängnis Gotteszell.

Ein weiterer großer Sammlungsschwerpunkt des DZOK ist die Geschichte des Nationalsozialismus in der Region Ulm/Neu-Ulm. Dokumentiert werden darüber hinaus der Umgang mit dem Nationalsozialismus in der Ulmer Stadtgesellschaft nach 1945, die Geschichte der Lagergemeinschaft Heuberg-Kuhberg-Welzheim, die Entstehung der Gedenkstätte am Oberen Kuhberg und die Entwicklung und Arbeit des Dokumentationszentrums. Die Sammlung des DZOK ist über vier Jahrzehnte entstanden und laufend kommen neue Materialien hinzu.

Die Sammlung

Das Archiv umfasst aktuell etwa 85 Regalmeter Schriftgut. Hinzu kommen ca. 7.500 Fotos, eine recht umfassende Sammlung nationalsozialistischer Zeitungen und Zeitschriften, eine Plakat- und Flugblattsammlung und eine kleine museale Sammlung von ca. 150 dreidimensionalen Objekten. Das Medienarchiv enthält zudem ungefähr 50 Zeitzeug*inneninterviews sowie einige historische Filmaufnahmen. Kernstück der Sammlung sind hunderte Zeitzeug*innenberichte sowie private Nachlässe. Neben Abgaben ehemaliger Häftlinge der KZ Heuberg und Oberer Kuhberg und Mitgliedern der Lagergemeinschaft Heuberg-Kuhberg-Welzheim finden sich zum Beispiel Nachlässe emigrierter jüdischer Ulmer Bürger*innen, ehemaliger Zwangsarbeiter*innen sowie von Personen aus dem Umfeld der Weißen Rose, aber auch Nachlässe von aus der Region stammenden Täter*innen und Mitläufer*innen. Schließlich sind Unterlagen aus der (Vor-)Geschichte des DZOK und der Stiftung Erinnerung Ulm vorhanden.

Anfragen und Benutzung

Eine zentrale Aufgabe des DZOK besteht in der Unterstützung von Recherchen zu Personen, die in den frühen württembergischen Konzentrationslagern inhaftiert waren oder in der NS-Zeit in der Region Ulm/Neu-Ulm verfolgt wurden. Das Archiv kann ferner für Forschungsprojekte, Schülerarbeiten sowie durch die interessierte Öffentlichkeit zu unterschiedlichsten Fragestellungen genutzt werden. Es gelten die Bestimmungen der Benutzungsordnung sowie der Gebühren- und Entgeltordnung des DZOK. Für Angehörige ehemaliger Verfolgter entstehen keine Kosten. Bei umfangreichen Recherchen ist die persönliche Sichtung der Bestände erforderlich. Wir bitten um vorherige Anmeldung.

Ansprechpartner: Johannes Lehmann

Ihre Hinweise sind wertvoll für uns!

Das DZOK ist ständig bemüht, sein Archiv zur NS-Zeit in der Region und zu den Häftlingen der KZ Heuberg und Oberer Kuhberg zu ergänzen. Es nimmt daher Unterlagen zu den Sammlungsschwerpunkten des DZOK entgegen. Es sorgt für die konservatorische Sicherung der Materialien, verzeichnet sie und macht sie – wenn möglich – öffentlich zugänglich. Da nur wenige staatliche Quellen zu diesen frühen Konzentrationslagern sowie auch zu vielen anderen Themengebieten aus der NS-Zeit überliefert sind, sind Hinweise aus der Bevölkerung von größter Bedeutung. Informationen und Materialien zu ehemaligen Häftlingen oder den anderen Sammlungsschwerpunkten des DZOK sind deshalb immer sehr willkommen!