Workshops und Projekte

Workshops und Projekte können in unterschiedlichen zeitlichen Formaten vereinbart werden. Sie reichen vom 3-Stunden-Workshop bis zum Mehrtagesprojekt und ermöglichen es den Teilnehmenden, vertiefende Informationen zum historischen Ort und historischen Themen aufzunehmen, eigene Fragestellungen an Geschichte und Gegenwart zu entwickeln und mit unterschiedlichen Methoden zu bearbeiten. Nach Absprache werden einzelne Aspekte der Angebote auch passgenau in einem kürzeren Zeitvolumen realisiert. Temporäre Projektgruppen oder AGs an Schulen können ebenfalls betreut werden.

Handlungsorientierte Lernangebote

Einen individualisierten und handlungsorientierten Zugang zur Geschichte bieten Workshops und Projekte, in denen Schüler*innen selbstständig und/oder in Kleingruppen einzelne Aspekte und Themen des Rundgangs aktiv und kreativ bearbeiten. Sie wählen aus unterschiedlichen Angeboten aus und stellen sich die Ergebnisse gegenseitig vor. Auch die thematischen Schwerpunkte lassen sich nach Interesse und Wissensstand der Gruppen setzen. Die Angebote sind im Halbtages- und Tagesformat in der KZ-Gedenkstätte durchführbar:

  • Fotografische Raum-Erkundung zum Haftalltag
  • Eindrücke und Gedanken zeichnen
  • Ein Erinnerungszeichen gestalten
  • Mehr in der Ausstellung erfahren
  • Digitale Spurensuche: Virtuelle Lagerdarstellung und Medienguide

Biografisches Lernen

Dieses Angebot beruht auf der Erfahrung, dass Schüler*innen sich den Lebenswegen der am Kuhberg inhaftierten Menschen und den Gründen ihrer Verfolgung besser annähern können, wenn sie dafür Zeit und Raum bekommen. Anhand exemplarischer Biografien lassen sich zudem zentrale Themen der frühen Verfolgung im Nationalsozialismus sehr gut veranschaulichen. Manche Arbeitsmaterialien sind stärker analytisch angelegt und verbinden kritische Quellenarbeit mit biografischen Recherchen, andere sind offener gehalten und integrieren kreative Methoden. Alle ermöglichen eine empathische Annäherung an die vorgestellten Menschen und einen Lernprozess zu den jeweiligen Verfolgungsgründen.
Die biografischen Workshops und Projekte können sowohl in Kleingruppen als auch individuell bearbeitet werden. Sie eignen sich am besten als Halbtagesprojekt in Kombination mit einem Rundgang oder einem Archivbesuch.

Angebote zur Demokratiebildung

Workshops und Projekte vermitteln am historischen Ort und am lokalen Beispiel, wie die erste deutsche Demokratie von den Nationalsozialisten ausgehebelt wurde, wie rasch sich die NS-Diktatur 1933 etablierte und wie mühselig die Wiederbegründung der Demokratie nach 1945 war. Wichtiger Bestandteil dieser Angebote ist es, Reflexionsräume zu Gefährdungen und Gestaltungsräumen der Demokratie heute zu eröffnen. Dazu werden Themenführungen, biografische Materialien und Quellenarbeit zum Thema „Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte“ kombiniert. Intensive Lernprozesse mit Gegenwartsbezug eröffnen mehrtägige Jugendkunst/Kreativcamps zum Thema „Democracy found.“. Einen aktivierenden Gegenwartsbezug bietet auch die Ausstellung „Man wird ja wohl noch sagen dürfen“. Zum Umgang mit demokratie- und menschenverachtender Sprache, die sowohl in der KZ-Gedenkstätte als auch als Wanderausstellung zu sehen ist.

Ortsunabhängige/digitale Workshops zu menschenverachtender Sprache,
Antisemitismus, Rassismus und Antiziganismus in Geschichte und Gegenwart

Die Ausstellung „Man wird ja wohl noch sagen dürfen“ präsentiert acht Schlüsselbegriffe menschenverachtender und demokratiefeindlicher Sprache in Geschichte und Gegenwart. Sie ist kostenlos entleihbar, vermittelt Sprachkompetenz, schafft Gesprächsanlässe, um sich u.a. aktiv mit den Folgen menschenverachtender Sprache für die Betroffenen auseinanderzusetzen und sich in einem respektvollen Umgang in einer wertschätzenden Diskussionskultur zu üben. Die dazu entwickelten Lernformate reichen vom 45-minütigen Unterrichtsmodul über 3-Stunden-Workshops bis zum Mehrtages-Projekt. Sie können im Lernumfeld der Gruppen oder digital realisiert werden. Didaktische Materialien zum Thema „Antisemitismus, Rassismus und Antiziganismus in Geschichte und Gegenwart“ mit zahlreichen lokalhistorischen und gegenwartsbezogenen Quellen bieten Vertiefungsmöglichkeiten.

Lokalhistorisches Lernen und archivpädagogische Workshops zur NS-Geschichte in Ulm

Als lokales NS-Dokumentationszentrum verfügt das DZOK über ein Archiv in der Ulmer Innenstadt, in dem für Schulklassen nach Absprache lokalhistorische und archiv-/bibliothekspädagogische Workshops über die Zeit des Nationalsozialismus angeboten werden. Das inhaltliche Themenspektrum ist breit gespannt. Dazu gehören u.a. jüdische Geschichte/Antisemitismusprävention, die Erinnerung an die Opfer von NS-Zwangssterilisation, „Euthanasie“-Morden und NS-Militärjustiz, die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ und ihr Ulmer Umfeld oder die Verfolgung Homosexueller. Die Workshops können mit Spurensuche in der Stadt, Quellenarbeit sowie Reflexion und Diskussion auch zu Tagesprojekten ausgebaut werden.