Am Dienstag, 28. Februar, wird die Ausstellung „Auftakt des Terrors – Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“ der Öffentlichkeit präsentiert.
In der Arbeitsgemeinschaft „Gedenkstätten an Orten früher Konzentrationslager“ haben sich 17 Einrichtungen der historisch-politischen Bildungsarbeit aus ganz Deutschland zusammengeschlossen. Gemeinsam haben sie eine Ausstellung erarbeitet, in der die Geschichte der frühen Konzentrationslager erstmals dargestellt wird.
Unter dem Titel „Auftakt des Terrors“ beleuchtet die Ausstellung in elf Kapiteln Rolle und Funktion der frühen Konzentrationslager als zentrales Terrorinstrument zur Zerstörung der Demokratie und zum Aufbau der NS-Diktatur. Gezeigt werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsichtlich Täterschaft, Haftalltag und unterschiedlichen Verfolgtengruppen. Die Ausstellung eröffnet auch Ausblicke in die Weiterentwicklung des KZ-Systems. Ein eigenes Modul widmet sich dem Erinnern und Gedenken nach 1945.
Die Ausstellung wird, mehrfach produziert, in vielen der beteiligten Gedenkstätten und Lernorte am 28. Februar 2023 zum 90. Jahrestag der „Reichstagsbrandverordnung“ eröffnet. Mit dieser Verordnung vom 28.2.1933 schufen die Nationalsozialisten die Legitimationsgrundlage für die Willkür und Gewalt, die in der Errichtung der frühen Konzentrationslager Niederschlag fand. 90 Jahre danach wird die Ausstellung an mehreren Orten gleichzeitig gezeigt, um sowohl auf die flächendeckende Verbreitung des ersten nationalsozialistischen Großverbrechens hinzuweisen als auch ein gemeinsames Informationsangebot für eine bundesweite Öffentlichkeit zu bieten.
Die gemeinsame Eröffnungsveranstaltung mit Kulturstaatsministerin Claudia Roth als Schirmfrau der Gemeinschaftsausstellung findet in Ulm statt. Als Kurator*innen und Vertreter*innen der AG sind vor Ort: Dr. Ingaburgh Klatt (Gedenkstätte Ahrensbök, Schleswig-Holstein), Agnes Ohm (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen, Brandenburg), Dr. Sebastian Weitkamp (Gedenkstätte Esterwegen, Niedersachsen) und Dr. Nicola Wenge (DZOK Ulm, Baden-Württemberg). Weitere Vertreter*innen sind digital zugeschaltet.
Die Veranstaltung wird online auf dem Youtube-Kanal des DZOK übertragen (Link s.u.).
Das Ausstellungsprojekt hat vor dem Hintergrund zunehmender Demokratiefeindlichkeit in Deutschland, Europa und weltweit eine besondere Bedeutung. Die Ausstellung wurde von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) gefördert, das pädagogische Begleitprogramm von der Bundeszentrale für politische Bildung. Die Ausstellung in Ulm zudem von der Landeszentrale für politische Bildung BW und der Stiftung Erinnerung Ulm.