Bericht zur Jahreshauptversammlung des Vereins
Am Freitag, 23. Juli standen in der Jahreshauptversammlung des Vereins „Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg Ulm e.V.“ (DZOK) Neuwahlen des Vereinsvorstands, Berichte und Diskussion im Mittelpunkt.
Der bisherige Vorsitzende Dr. Werner Trägner stellte sich nicht mehr zur Wahl, da er bereits im September des vergangenen Jahres nach Norddeutschland verzogen ist. Bei seiner Verabschiedung würdigte er die reibungslose Zusammenarbeit zwischen dem Vereinsvorstand, dem hauptamtlichen Team in der Büchsengasse und den zahlreichen ehrenamtlichen Helfer*innen, die in der Gedenkstättenlandschaft ihresgleichen sucht. Auch angesichts der bewährten Mitglieder des Vorstands, die sich erneut zur Wahl gestellt haben, und der neuen Kandidatinnen und Kandidaten, die für eine Mitarbeit gewonnen werden konnten, blickte er mit Zuversicht in die Zukunft des Vereins.
Als Nachfolgerin von Werner Trägner wurde anschließend die bisherige Kassiererin des Vereins Elke Reuther gewählt. Als Stellvertreter wurden Martin König und Hansjörg Greimel erneut bestätigt, ebenso die Beisitzer Wolfgang Traub und Hans-Peter Obermeier. Neu hinzu kamen Dominique Michl, eine gelernte Industriekauffrau, die mit der wichtigen Aufgabe der Kassiererin nach ihren eigenen Angaben bei der Vorstellung den Kampf gegen das Vergessen zukünftig unterstützen möchte und Josef Lehleiter, der nach seinem Ausscheiden als Direktor des Amtsgerichts Ulm Ende 2020 im DZOK ebenfalls aktiv für unsere demokratischen Grundüberzeugungen eintreten will.
Vor der Wahl hat Werner Trägner noch als erster Vorsitzender einen Rückblick auf das vergangene Vereinsjahr gegeben und in einem Ausblick insbesondere die zunehmende Bedeutung sozialer Medien auf die Meinungsbildung vor allem junger Menschen hervorgehoben. Auch das DZOK sei daher schon mit der Frage befasst, ob und wie sich Erinnerungskultur und Bildungsangebote im world wide web einfügen und weiter entwickeln lassen und wie gleichzeitig der historische Ort und die direkte Begegnung gestärkt werden könne.
Die Leiterin des Dokumentationszentrums, Dr. Nicola Wenge, informierte in ihrem Bericht über die Arbeit unter Pandemiebedingungen. Das DZOK habe eine Doppelstrategie verfolgt, um weiterhin Menschen zu erreichen und historisch-politische Bildung zu ermöglichen: Dazu gehörte die Weiterentwicklung der digitalen Angebote ebenso wie die Einführung neuer Angebote in der Gedenkstätte, um diese wieder mit Leben zu füllen, sobald dies möglich war. Das DZOK brauche gerade jetzt breite ehrenamtliche Unterstützung: für die feste Verankerung einer lebendigen Erinnerungsarbeit in der Bürgerschaft und auch, um sich aktiv gegen den zunehmenden Antisemitismus und Rassismus zu positionieren. Sie dankte dem Vereinsvorsitzenden Werner Trägner für sein erfolgreiches Engagement für das DZOK und die vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Die Berichte von Werner Trägner, Nicola Wenge und der (bisherigen) Kassiererin Elke Reuther zum zurückliegenden Geschäftsjahr wurden von den 39 Teilnehmern der Versammlung zustimmend entgegengenommen.